© Thomas MatzatMartin Eschenbrenner, Gründer des Eschenbräu, der an der Berliner TU sein Studium zum „Diplom Braumeister“ abgeschlossen hat, wollte nie bei einem großen Bierriesen ein Rädchen im Getriebe sein. Und dort, so wie er sagt, „Einheitsge- schmack“ produzieren. Nach seiner Auffassung gleichen sich die gängigen Biersorten im Geschmack zu sehr einander an. „Charakter und Eigenständigkeit gehen dabei verloren, erklärt der gebürtige Karlsruher, der seit 1995 in Berlin lebt.
Wer sollte also geeigneter sein, hier geschmackliche Abhilfe zu schaffen, als ein waschechter Brauingenieur? Der Zufall kam ihm 2001 zur Hilfe, als im Weddinger Gebäudekomplex des Studentenwohnheims der „Bürgermeister Reuter Stiftung“ die Räumlichkeiten eines Bierkellers mit Biergarten frei wurden. Mit viel Leidenschaft und Eigenleistung wurde eine Brauanlage eingebaut und das Eschenbräu in Betrieb genommen.
Pankegold und Schwarze Molle – neue Sorten gehören dazu
© Thomas MatzatInzwischen ist das Eschenbräu im Kiez eine feste Größe geworden, die gekommen ist um zu bleiben. Am 1. Oktober 2011 wurde 10-jähriges Jubiläum gefeiert, was in der Gastronomie ja nicht unbedingt alltäglich ist. Ein Garant des Erfolges ist sicher die Passion, mit der Martin Eschenbrenner sein Bier braut und ständig neue Sorten an Saisonbier entwickelt, die für bestimmte Zeiträume im Programm sind. Diese heißen „Pankegold“, „Alter Schwede“, „Schwarze Molle“ oder „WEDDINATOR“. Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter und ist damit unverwechselbar.
Der Chef steht weiterhin selbst am Braukessel
Gemeinsam ist allen Sorten, dass sie ungefiltert und nicht pasteurisiert ins Fass oder Glas kommen. Dadurch schmeckt das Bier vollmundiger, intensiver und die B-Vitamine bleiben erhalten. Insgesamt produziert der Kleinbetrieb etwa 80.000 Liter hausgebrauten Gerstensaft im Jahr. Dass der Chef dabei selbst am Kessel steht, ist für Eschenbrenner selbstverständlich, daran soll sich auch nichts ändern. Unterstützt wird er lediglich von einem Azubi, und, je nach Bedarf, von Servicekräften im Biergarten und im Braukeller.
Selbstgebrannter Whisky und Edelbrände für Genießer
Aber auch für den Badener Braumeister wäre Stillstand Rückschritt. Und so ist er kontinuierlich dabei, neue Produktlinien zu entwickeln und herzustellen. Dazu zählen die Edelbrände, die seit 2009 im eigenen Brennofen destilliert werden, acht Sorten wie Apfel, Birne, Kirsche oder Bierbrand stehen auf der Liste. Nicht ganz billig, aber dafür steckt in jedem Schluck des Brennmeisters Handschrift, was ihn zu einem Unikat macht. Mittlerweile ist auch der selbstgebrannte Eschenbrenner Whisky auf der Karte.
Ganz ohne Prozente: Handgepresster Apfelsaft
© Thomas MatzatIn der Zwischenzeit können sich die Kunden und Gäste mit frischem handgepresstem Apfelsaft trösten, der in verschiedenen Sorten in den 5-Liter-Sack kommt. Diese hochkarätigen Naturprodukte sind auch angebrochen ohne Kühlung 2 Monate haltbar, sagt Martin Eschenbrenner. Auf jeden Fall wird die Produktion im Vergleich zum Vorjahr soweit aufgestockt, dass der Apfelsaft bis zum nächsten Sommer für den Verkauf ausreicht.
Alles in allem konnte Mein Rosinenbomber in diesem Weddinger Winkel eine echte Rosine entdecken, was auch für den Aufenthalt im Braukeller und im Biergarten gilt. Denn hier ist es ausdrücklich gestattet, seine eigene Verpflegung mitzubringen, Teller und Besteck stellt, soweit möglich, das Brauhaus.
Öffnungszeiten:
Die Gaststätte ist jeden Tag ab 17 Uhr geöffnet.
Vom 19. April bis 15. September 2019 täglich ab 15 Uhr.
Rosinen:
Das Eschenbräu Pils, Dunkel und Weizen sind vergleichsweise günstig und deshalb sowohl Preisrosinen als auch als lokale Spezialität Qualitätsrosinen. Zumal der Betreiber die Preise sehr stabil hält!
Gebrautes: 0,3 für 2,30 €, 0,5 für 3,30 €
Bio-Brezel: 1,00 €
Flammkuchen: 5,20 € (auch in vegetarischer Version erhältlich)
Eschenbräu gibt es auch zum „To Go“, dazu kann man die originellen Bierkannen kaufen.
ESCHENBRÄU
Triftstr. 67
13353 Berlin
www.eschenbraeu.de
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